Wir leben hier an der Südgrenze des Anbaugebietes ("sugar bush" nennt man so eine Farm). Es wird zwischen Dezember und März geerntet. Die Temperatur soll tagsüber über dem Gefrierpunkt und Nachts drunter liegen, damit der Saft ordentlich fließt.
Am besten funktioniert das ganze mit dem Zucker-Ahorn (Acer saccharum) und Schwarzer Zucker-Ahorn(Acer saccharum subsp. nigrum), da bei denen der Zuckergehalt 2% des Saftes beträgt. Der Saft ist dünnflüssig und klar wie Wasser und schmeckt auch so. Die 2% kann man nicht schmecken.
Auf dem Foto erkennt man eine moderne Anzapfstelle. Wir haben eine altmodische mit Zinkeimer besichtigt.
Der Saft wird solange gekocht, bis von 40 Gallonen nur noch eine übrig ist. Dabei muß man zum Schluß noch gewaltig aufpassen. Zu lang darf es nicht kochen, sonst ist alles hin!
Nachdem wir eine halbe Stunde in der Kälte (es ist wieder kalt und eklig windig geworden!) alles besichtigt haben (ich kann ja auch nix dafür, dass 2 meiner 3 Kinder meinten es sei nicht kalt und liessen ihre dicken Jacken im Auto), gingen wir rein.
Wir durften eine Blindverkostung dreier Sirupe machen und es stellte sich heraus, dass nur einer wirklicher Ahornsirup ist. Der erste war "nur" Cornsirup und der zweite hatte 3% (DREI!!!) Ahornsirup in sich. Damit darf er sich im Supermarkt Ahornsirup nennen. Im Kleingedruckten stehen aber die vielen anderen Zusätze. Im Moment überleg ich, was Cornsirup ist . Ist das Sirup aus Mais? Wird wohl so sein...?! Auf dem reinen Sirup steht als Inhaltsstoff einfach nur Ahornsirup und der ist auch am teuersten.
Das Beste war die Art und Weise des Probierens. Damit nicht einer mit den Bakterien oder gar Viren des Vor-Verkosters in Kontakt kommt, bekam man 3 Kekse. Mit jedem Keks durfte man in ein anderes Töpfchen tunken. Und bloß nicht ablecken und wieder rein tunken! Das wäre sicher gesundheitsschädlich. Ansonsten ist so ein Zuckerkram natürlich unglaublich gesund.
Trixi bekam ihn in der preschool letzte Woche zu pancakes und bacon gereicht. Igitt!
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