Freitag, 3. August 2007

Opa Heinz zu Besuch

Opa Heinz war vom 11.7.-31.7.07 bei uns zu Besuch. Wir haben viel erlebt und vorallem hat er unseren Sommerferienalltag miterlebt. Es folgen einige unserer Aktionen in dieser Zeit:


Fest beim summercamp in der Schule am Abend. Dort sollte es unter anderem Hamburger geben und alle Eltern sollen was Spenden oder Spiele organisieren, damit viel Geld zusammenkommt, um es wiederum mit den Kindern auszugeben (Kino, Popcorn, Pizza, Schatzsuche, Ausflug in den Zoo...). Wir wollten Heinz die Schule von innen zeigen. Der nette Hausmeister (meist sind Schulhausmeister so Motzer, aber der ist immer nett) schloss uns die Tür zu Marlons Trakt auf und wir durften überall rumlaufen. Im Hof gab es zig Spielstationen und Heinz spendierte erst mal ganz viele Tickets. Trixi ließ sich als Prinzessin bemalen, die Jungs machten alle möglichen Ballspiele, es gab Hotdogs, Zuckerwatte, Limonade und zum krönenden Abschluss durfte Marlon bei einem Spiel mitmachen, wo man kleine lebendige (!!) Fische gewinnen konnte! Lauri bekam von einem Schulkumpel noch ein paar geschenkt. Damit radelten wir zum Teich bei uns um die Ecke und ließen sie frei.

Steffen war bei Heinz Ankunft 4 Tage in Alabama gewesen, kam jetzt kurz vorbei und musste nach einer Stunde weiter zu einem Workshop über Nacht.

Wir waren in der großen Stadt New York. Sind mit dem Auto nach Jersey City gefahren. Das liegt noch auf der New Jersey Seite und man ist nur durch den Hudson River vom New York State und der city getrennt. Unter den Fluß hindurch führt der PATH, eine U-Bahn. Auf New York-Seite haben wir erst mal die Riesenbaustelle am World Trade Center bestaunt und sind dann zum Südende von Manhatten gelaufen. Die Kinder brauchten schon bald einen Hotdog als Stärkung. Am Südende haben wir die Schlange gesehen, die für die Fähre zur Freiheitsstatue anstehen. In einigen Tagen wollen wir auch hin, aber wir werden geschickter weise von Jersey City aus hinfahren. Wir sind in einen der Doppeldeckerbusse eingestiegen und haben oben in der Sonne gesessen. Es ging kreuz und quer durch die Stadt und wir stiegen am Empire State Building aus. Steffen hatte schon zu Hause per internet die Tickets gekauft und so konnte man die Warteschlange umgehen. Lauri, Trixi, Stefanie wollten nicht mit hoch, sondern klapperten ein paar Schuhläden ab und gingen Kaffeetrinken. Marlon, Heinz, Steffen bestaunten die Stadt vom 86. Stockwerk aus!!! Dann liefen wir zum nächsten Bus und erwischten ihn einige blocks entfernt kurz vor Feierabend. Mit ihm ging es durch die Upper West Side, um den Centralpark, durch Harlem und zurück am Rand der Upper East Side. Wir stiegen vor dem tollsten Spielzeugladen der Welt aus (FAO Schwarz) und Trixi war von den Tanzkleidern begeistert. Es war schon spät, es wurde dunkel, wir hatten Hunger und waren müde und hatten einen weiten Weg vor uns-lauter Argumente um mit 2 Taxis zurück zum World Trade Center zurückzufahren. Dann ging es wieder runter zur U-Bahn.

Kontrastprogramm: Strand
Um 10 kamen wir los und fuhren etwas mehr als 1 Stunde an Lauri´s Lieblingsstrand (Point Pleasant). da gibt es nicht nur Wasser, Wellen, Sand, sondern auch Spielhöllen. Die Wellen waren klasse und alle glücklich. Wir blieben bis ca. 4 und als wir in Westfield ankamen, saß Alban im Liegestuhl im Garten.

Die Jungs haben eine Woche von 9-12 Tennis-summercamp.

Ausflug in das Great Swamp National Wildlife Refuge. Das ist ein Sumpfgebiet mit Holzstegen wo man Tiere beobachten kann. Da wir schon 3 wildgrölende Raubtiere bei uns hatten, zeigte sich kaum ein anderes. Wir sahen eine Schlange (? oder Blindschleiche) und konnten eine schwarzweiße Wasserschlange erahnen. 2 Wasserschildkröten konnte man ganz gut schwimmen sehen. Dann gab es auch noch ein paar Vögel und Libellen und sogar Ameisen! Wir waren die einzigen Besucher, aber am Ausgang trafen wir einen Ranger und der erzählte uns, am Wochenende kämen bis zu 500 Leute!

Menlo Mall. Das ist ein riesiges Einkaufszentrum. Es gibt überwiegend Klamotten, Sportsachen, Spielsachen, Bücher, Musik, Süßigkeiten, Freßbuden. Mittagessen in der Cheesecake Factory. Das ist zwar keine reine Käsekuchenfabrik, aber sie haben ca. 15 verschiedene Käsekuchen. Nebenbei ist es ein Restaurant mit riesigen Portionen und das Gebäude sieht von innen und außen sehr ungewöhnlich aus! Es war eklig schwülwarm als wir die eisige Mall verließen.
Der Regen kam. Es goss bald so doll, dass alle ihre Schwimmsachen anzogen und einen Riesenspaß hatten. Sie duschten sich unter der verstopften und darum überlaufenden Regenrinne. Kaum war Schluss mit Regen, kam Mercedes zum Englischunterricht angefahren. Heute war eine tour in die Bücherei geplant. Da sie die Jungs aus Versicherungsgründen nicht in ihrem Auto transportieren darf, bin ich mit und Trixi blieb bei Heinz.

Die Jungs, Heinz und Steffen fuhren zum Yankee-Baseballspiel nach New York in die Bronx! Steffen kam um 4 heim und er überlegte lang, wie sie hin kommen sollen, da manchmal unerträgliche Staus sind oder man fährt mit dem Zug und dann noch 2x U-Bahn und ist ewig unterwegs und das kann auf dem Heimweg echt unangenehm sein, wenn man die Kinder noch im Schlepptau hat! Sie hatten ein Riesenglück und brauchten mit dem Auto insgesamt nur 1 Stunde von Haus zu Haus! Leider verloren die Yankees, aber es war doch ein klasse Erlebnis.


Wir wollten einen schönen Ausflug machen, aber irrten uns im Bundesstaat!
Es gibt eine nette, kleine Stadt Allenstown in New Jersey und die liegt ca. 1 Stunde von uns nach Süden. Dann gibt es eine langweilige, mittelgroße Stadt Allenstown in Pennsylvania und die liegt 1,5 Stunden von uns nach Südwesten. Irgendwie kam es, dass wir die falsche Stadt ins Navigationsgerät eingaben und da der Unterschied nicht sooo riesig war, merkten wir es erst, als wir schon wieder auf dem Heimweg waren. Davor waren wir aber gut bei einem Italiener essen und dann kam der highlight: die Bushkill Falls. Sie werben für sich selber als Niagarafälle von Pennsylvania. Dort war es wirklich schön. es gab viel Holzstege, Brücken. Treppen am Fluss entlang und wir verbrachten da sicherlich 2 Stunden.

Wir fuhren in den Cheesequake State Park, wo es einen schönen Badesee geben soll. Es war zwar eine halbe Stunde fahrt dorthin, aber es war recht nett. Es gibt einen bewachten Sandstrand, Spielplatz, Eis und den üblichen fastfood-Kram, Picnic Plätze.

Zoo in den Bronx. Wir haben jetzt eine Dauerkarte und damit spart man auch 4x im Jahr die 10$ Parkgebühr und im Zoo einige Sondereintritte und bekommt 10% Nachlass auf Essen, Trinken und all die netten Souvenirs! Merkwürdigerweise schließen sie um 5. Der Zoo wirbt damit, der modernste, größte und schönste der WELT zu sein und da war ich doch arg skeptisch, aber wir waren alle begeistert!

Die Freiheitsstatue war unser heutiges Ziel. Trixi tricksten wir aus. War eigentlich kein Austricksen, da sie total gern in die preschool geht und wir dachten uns, es ist einfacher ohne sie. Erstmal bewunderten wir gemeinsam die frisch geschlüpften Küken in ihrer Gruppe. Total süüüüß. Marlon war hin und weg. Dann ging es schon aus Westfield raus. Es war noch vor 9 und wir waren schon unterwegs! Wir steuerten den Liberty State Park an. Der liegt auf New Jersey Seite in Jersey City und man spart sich somit die Fahrt nach New York rein. Die Schlange, die in New York wartet hatten wir ja gesehen! Wir erwischten die Fähre um 9:45 und erreichten um 10:00 Ellis Island. Das ist die erste Insel, zwischen 1892 und 1954 die größte Einwanderankunftsstelle des Landes. Über 12 Mio. Einwanderer setzten hier erstmals den Fuß auf neuen Heimatboden. Das Gebäude ist renoviert und ein Museum. Um 10:45 fuhren wir zur zweiten Insel. Hier steht New Yorks bekanntestes Wahrzeichen! Der Blick von der Fähre auf die Statue und auch auf Manhattan ist toll!

Am 25.7.07 Ich packte dann mein Köfferchen, um Steffen um ca. halb 4 am Flughafen abzuholen (er war wenige Tage in Deutschland und mit Ulf, Heike und seiner Mutter im Marly!) und dann unseren 10. Hochzeitstag in New York zu feiern! Heinz hütete die Kinder, mähte den Rasen, duschte das Kleinvolk, las vor und brachte sie alle glücklich zum Schlafen! Als Überraschungsgeschenk bekam ich einen15 minütigen helikopter-Rundflug über dem Hudson verpaßt! Stefffen flog aber auch mit. Wahnsinn was es da alles zu gucken gibt! Wir gingen dann fein essen und noch in eine roof-top-bar mit Blick auf das Empire State Building! Übernachtet haben wir dann in brooklyn und waren soooo froh, nicht noch den langen Heimweg nach Westfield antreten zu müssen!

Strandtag. Diesmal ging es „nur“ nach Sandy Hook. Das ist unser nächstgelegene Strand, bei freier Fahrt in 45 Minuten zu erreichen. Auf dem Hinweg hat das auch geklappt und wir aalten uns noch vor 12 in Sonne, Sand und Wellen. Die Kinder sind immer nur mit Gewalt aus dem Wasser zu kriegen. Zum Pommes essen konnte Heinz sie bringen, aber nach kürzester Pause waren sie wieder in den Fluten. Marlons Brust und Lauris Gesicht brannten irgendwann so arg (wohl eine Mischung aus groben Sand, Wellenkraft, Salz und Quallen(?), dass wir abreisen konnten. Um 4 saßen alle im Auto und fuhren noch ans Ende der Halbinsel, wo die verlassene ehemalige Küstenwachtstation Fort Hancock ist. Auf dem Heimweg gerieten wir im letzten Viertel in einen zähen Stau.

Der große Ausflug steht bevor: Das Land der Amish-people (32 mal 24 km großes Gebiet im Osten von Pennsylvania) und Washington. Bei den Amish waren wir an Ostern ja schon gewesen und kannten eine Anlaufstelle von wo man Busfahrten machen konnte, einen Kinofilm sehen, ein nachgebautes Wohnhaus besichtigen, essen, Souvenirs einkaufen...Steffen und Heinz machten die Hausführung mit, bei der man schon einen guten Einblick in das Leben der Amish bekommt. Sie führen meist ein bäuerliches Leben im Einklang mit der Natur. Sie leben ohne Strom und lehnen den technischen Fortschritt in vielen Alltagsdingen ab, haben allerdings einen gasbetriebenen Kühlschrank. Tragen Kleidung wie vor 100 Jahren. Benutzen keine Reißverschlüsse. Arbeiten von Sonnenauf- bis untergang. Sind Bauern oder Handwerker. Gehen nur 8 Jahre in ihre eigenen Schulen. Alle Schüler sitzen in einer Klasse. Sie lernen weiterhin Deutsch, da sie aus Schweiz stammen und viele in der Pfalz ihre Wurzeln haben. Sie sind nicht verpflichtet dort zu bleiben. Mit 16 wird es ihnen freigestellt zu gehen, aber nur 10% verlassen ihre Familie und Freunde. Sie bewegen sich mit Pferdebuggies fort und dürfen auch Roller oder Inliner benutzen, aber keine Reitpferde oder Fahrräder, da man dann zu schnell würde und sich zu weit von zu Hause entfernen würde. 10 Familien sind zu einem Kirchen“verband“ zusammengeschlossen. Da sie meinen, ein Kirchengebäude stehe eh meist leer, treffen sie sich reihum Sonntags zum Gottesdienst und anschließenden Mittagsessen. Im Schnitt hat eine Familie 10 Kinder und so kommt man auf richtig viele Leute! Es gibt eine Kirchenbänkekutsche, die zu dem jeweiligen Bauernhof fährt und die Bänke werden in das leergeräumte Haus gestellt. Nach dem Gottesdienst, der mehrere Stunden dauert, werden aus der Hälfte der Bänke Tische und die Älteren können speisen. Die An- und Abreise dauert richtig lang und so kommen sie am Ende des Sonntags erst wieder heim.

Dann fuhren wir mit dem Auto etwa die Strecke ab, die damals der Bus genommen hatte und sahen viele Wohnhäuser ohne Strommasten, dafür mit Windrädern um Wasser hoch zu pumpen, ungewöhnliche Holzspeicher und Vogelhäuser. Lustig wehte die Wäsche auf der Leine. Dabei herrschte aber strikte Ordnung. Es wurden die Kleider und Hosen nach Größe sortiert aufgehängt! Das fällt hier besonders ins Auge, da der normale Ami immer alles in den Trockner schmeißt. Es kamen uns viele Leute in Kutschen und auf Rollern entgegen.
Der highlight war eine Auktion! Am Straßenrand waren plötzlich Autos und Pferdekutschen geparkt und ein großes Schild warb für eine Auktion. Es war der Hof eines „normalen“ Bauern, das Feld gegenüber war Parkplatz. Wir gingen hin und es war eine Freude soooo viele Amish Leute aus der Nähe zu sehen! Sie haben ja schon sehr merkwürdige Frisuren. Die Mädchen und Frauen haben einfach sehr lange Haare und diese hochgesteckt oder geflochten, aber die Männer haben so komische Pottschnitte! Vom Zeitpunkt ihrer Heirat rasieren sie sich auch nimmer und die Bärte sind total uncool. Der Auktionator sprach im rasenden Tempo und verscherbelte z.B. alte Deutsch-Schulbücher für 45$. Interessant war es den Gesprächen der Amish zu lauschen. Sie reden tatsächlich so ein Kauderwelsch aus EnglischPfälzisch!
Dann mussten wir weiter, da wir noch eine 2,5 stündige Autofahrt vor uns hatten.
Unterwegs entschieden wir uns noch einen Stopp in Baltimore zu machen. Da besichtigten wir den inneren Hafen, das Aquarium von außen, das hardrock-cafe auch von außen und flanierten bei der Hitze ein wenig umher.
Um 6 kamen wir im 4 Sterne Hotel in Washington an und erlebten eine positive Überraschung. Die 2 Zimmer waren zwar auf verschiedenen Etagen, aber das eine war sehr schön groß und hatte noch eine extra Arbeitsecke. Das andere bestand sogar aus 2 großen Zimmern und Eckfenstern und extra Kartenspieltisch. Toll!! 4 Arbeitskollegen von Steffen waren zeitgleich als Touris in der Stadt und wir trafen uns um 8 beim Brasilianer zum Abendessen. Da wir zu 6. waren brauchten wir 2 Taxis. Das Essen war sehr gut und noch besser waren die Caipirinhas!!! Sehr spät und müde kamen wir ins Hotel zurück und trafen noch eine kleine Gruppe schwarzer Musiker in der Bar. Einer spielte Klavier und der Rest sang. Trixi begann zu tanzen und sie spielten die amerikanische Titelmelodie von Sesamstraße.
Sightseeing in Washington:
Das Wetter war merkwürdig. Es war schwül und man erwartete jeden Moment eine Schauer. Die ursprüngliche Idee war, dass Steffen und Heinz als erstes auf den Arlington-Friedhof (letzte Ruhestätte für 245.000 amerikanische Soldaten aller Kriege der Vereinigten Staaten seit dem Unabhängigkeitskrieg) fahren und ich aale mich mit den Kindern am pool. Da wir dann doch keinen pool hatten und es zu weit zu den Anderen war - die hatten sogar einen pool auf dem Hoteldach!- hatten wir 2 motzige Jungs am Hals. Also beschlossen wir ins National Air and Space Museum zu gehen. das hatte allerdings noch zu, als wir kamen und wir gingen ins Starbucks um die Ecke zum Frühstücken. Als wir um 10 vor 10 wieder hin kamen, war eine Schlange vor der Tür und uns Erwachsenen kam es sehr unvernünftig vor erst mal stundenlang in ein Museum zu gehen. Wieder war das Gejammer groß, aber wir setzten uns durch und klapperten zu Fuß die großen, geschichtsträchtigen Gebäude ab: das weiße Haus, Washington Monument (der Pinsel), am reflecting pool entlang, Vietnam Veterans Memorial, Lincoln Memorial, Koreakrieg-Denkmal. Dann setzten wir uns zu einer kleinen Mittagspause und Steffen zog los, um das Auto zu holen. Es fing gefährlich an zu Donnern, aber wir schafften es rechtzeitig ins Auto. Den Friedhof verschoben wir nochmals, da das im Gewitter nicht so gut ist und fuhren zur Freude der Jungs zurück ins Museum. Toll ist in Washington, dass alle Museen frei sind. Es ist dazu noch ein tolles Museum und nicht das Einzige. Wir wollen im Herbst einige andere abklappern! Nach 2 Stunden fuhren wir weiter und sahen das Capitol an und da fing es wieder an zu regnen und verschoben den Friedhof auf Mai 08 zusammen mit Marliese! Jetzt hatten wir nur noch 4 Stunden Heimfahrt zu bewältigen!

Start von Marlons 1 wöchigem Golf-summercamp.

So- damit sind die 3 Wochen schon rum und der Alltag hat uns wieder:
Trixi war einen ganzen Tag bei ihrer Freundin und ich konnte mit den Jungs ins Kino: "Ratatouille" ist ein echt witziger Film!

Morgen steht eine rafting-Tour auf dem Delaware river an, aber davon berichte ich nächste Woche, wenn wir wieder trocken sind!