Die Jungs kamen heut aus der Schule heim und erzählten mir was von nem groundhog (=amerikanisches Murmeltier), das das Wetter morgen vorhersagt.
So, dachte ich, jetzt sind die Amis echt durchgedreht. Präsidentenwahlkampf und Super Bowl und Valentinstag und fehlenden Schnee kann ich ja verstehen, aber Frühjahrswetter durch ein Murmeltier vorhersehen lassen...?!
Da fiel mir dieser Film ein. Und täglich grüßt das Murmeltier ist eine Filmkomödie aus dem Jahr 1993 in der Bill Murray als Phil Connors einen egozentrischen, zynischen TV-Wetteransager spielt, dem es davor graut, seiner alljährlichen Verpflichtung nachzugehen, von einem Wetter-Ritual in der Kleinstadt Punxsutawney zu berichten.
Die Dreharbeiten fanden nicht in Punxsutawney, sondern im rund 600 Meilen entferntenWoodstock, Illinois, statt. Einer der Gründe: Das tatsächlicheMurmeltier-Ritual wird in Punxsutawney nicht wie im Film mitten in der Stadt, sondern etwa einen Kilometer außerhalb in einer Waldlichtung abgehalten. Außerdem meinte Regisseur Ramis, dass Woodstock „einfach einen passenden Eindruck“ machte.
Einige der Szenen wurden gedreht, als es draußen ziemlich kalt war. Die Leute aus der Stadt brachten der Film-Crew Heizgeräte als Unterstützung. Man begann mit den Dreharbeiten im Januar 1992 und wurde im April fertig. Noch heute wird in Woodstock alljährlich vom 27. Januar bis zum 2. Februar ein Fest zur Erinnerung an die Dreharbeiten gefeiert. Inbegriffen sind Führungen zu den Schauplätzen des Films, die sich nahezu ausschließlich rund um den Platz in der Stadtmitte finden lassen. Nur das Haus, in dem Phil Connors wohnte, liegt einige hundert Meter von der Stadtmitte entfernt am südlichen Ende der Madison Street.
In Wirklichkeit wird seit 1887 in Punxsutawney jährlich am 2. Februar (also am katholischen Feiertag Mariä Lichtmess) der Groundhog Day unter großer Medienteilnahme gefeiert. Erwacht das Tier an diesem Tag und wirft einen Schatten, bleibe es (für sechs weitere Wochen) winterlich, ist – wetterabhängig – kein Schatten sichtbar, so nahe der Frühling, besagt eine dortige Wetterregel, die angeblich auf deutsche Einwanderer zurückgeht. In den letzten 119 Jahren sah Punxsutawney Phil 96-mal seinen Schatten, 14-mal war das nicht der Fall – zuletzt 1999 (aus 9 Jahren liegen keine Aufzeichnungen mehr vor). Die Besucherzahlen des Murmeltiertags sind durch den Film bis auf das Vierfache gestiegen.
Im Film ist es am Groundhog Day um 6 Uhr morgens bereits hell. Tatsächlich geht in Punxsutawney am 2. Februar die Sonne aber erst gegen 07:20 Uhr auf, so dass es in Wahrheit noch stockdunkel sein müsste. Das fand ich ein weiteres interessantes Detail.
Eben entdecke ich unserem Wandkalender von der Schule, dass morgen tatsächlich dieses großartige Ereignis eingetragen ist. Ich kann immer wieder nur Staunen!