Freitag, 17. April 2009

Ausführlicher Oster-Urlaubsbericht

2. April, Donnerstag
7:30pm Flug nach New Orleans. Wir sind erst später los, da der Flug Verspätung hatte. So kamen wir mit dem Mietwagen sehr spät im Hilton an. Sie hatten nur 1 Zimmer reserviert. Dafür bekamen wir jetzt aber 2 Suiten. Sehr schön.

3. April, Freitag
Zum Frühstück waren wir in einer Eckkneipe, die 24 Stunden geöffnet hat. Sehr authentisch und lecker. Es gab Rührei, Bratkartoffeln, Schokoladenpfannkuchen, Kaffee, Kakao und für Marlon Salat!
Dann ging´s weiter zu 2 Friedhöfen. Auf dem ältesten Friedhof der Stadt " St. Louis Cemetery No. 1 ist die Voodoopriesterin Marie Laveau begraben. No. 2 haben wir dann auch noch betrachtet.
Dann ging es raus der Stadt zur "Oak Alley Plantation", die wohl bekannteste " Ante Bellum Mansion" am Mississippi (in der Architektur wird "Antebellum" für den in den Südstaaten üblichen Baustil der Zeit vor dem amerikanischen Bürgerkrieg verwendet = Sklavenvilla!). Den Namen "Eichen Allee Plantage" hat sie von der Allee immergrüner Eichen, die vom Haus zum Deich vor dem Mississippi führt. Sie sind zusätzlich noch mit Spanischem Moos oder Lousiana Moos (Tillandsia usneoides) behängt. Sehr romantisch! Vor "Katrina" konnte man den Himmel nicht sehen, wenn man unter der Allee stand. Heute sind da gewaltige Lücken, aber die Bäume stehen alle noch!
Zurück in der Stadt begaben wir uns auf den Schaufelraddampfer "Natchez" und fuhren in den Sonnenuntergang. Sehr schön. Dazu spielte eine Jazzband auf, von denen Opa Heinz auch die CD erwarb.
Dann zogen wir durch die überfüllten Gassen. Aus allen Lokalen erschall laute Musik und demonstrativ laufen die Leute mit vollen Cocktailbechern (Plastik!) wie "Hurricane" oder "Mint Julep" auf der Straße rum. Das ist in der ganzen USA ansonsten verboten (in Key West darf man es wohl auch!).
Weitere Musik gab es für Steffen und Heinz in der "Preservation Hall" und bei "Pat O´Brien". Ich begab mich mit den Kindern langsam zum Hotel. Es war ja schon halb 11!

4. April, Samstag
Wir wollten eigentlich im weltberühmten "Café du Monde" frühstücken, aber das Ende der Schlange konnte man nur am Horizont erahnen! So kehrten wir gegenüber ein.
Dann flanierten wir durch die alten (frisch renovierten) Markthallen, erwarben Mitbringsel für Marliese, Marei und Nele und verliessen dann die Stadt um Alligatoren gucken zu gehen. Die trafen wir auf der Swamp Tour "Honey Island". Mit einem kleinen Motorboot ging es durch die Sümpfe und manchmal gab der Führer richtig Gas. WOW! Wir sahen viel Natur, viele überschwemmte Gärten, viele kaputte Wochenendhäuser (Katrina, 2005!), einige Schlangen, Schildkröten und Alligatoren.
Auf dem Rückweg hielten wir bei der Heiner Bräu Brauerei in Covington, die von einem Deutschen geleitet wird, aber es war leider geschlossen. Zurück ging´s über die längste Brücke der Welt. Der Lake Pontchartrain ist 40 km breit (und 65 km lang) und grenzt im Norden an New Orleans. Sein Wasserspiegel ist höher als die Stadt und hier kam es 2005 zu schlimmsten Deichdurchbrüchen (levee). Dann kehrten die Kinder mit Opa zum Abendessen in die beste Pizzeria der Stadt "Theo´s" ein. Zurück im Hotel begab sich Heinz mit den Kindern zum pool im Keller und brachte die Kinderlein ins Bett und Steffen und ich gingen noch richtig schön essen.

5. April, Sonntag
Frühstück im "Juicy". Wir ergatterten sofort einen großen Tisch. Andere mussten lange draußen auf dem Bürgersteig warten. Dann bewunderten wir wieder die tollsten Häuser am Straßenrand. Alles üppig und blühend!
Als Kontrastprogramm sind wir durch die am schlimmsten von "Katrina" betroffenen Gebiete gefahren. PUUUHHH!! An der 17th str/lower 9th ist damals die Mauer gebrochen. Sie wurde wieder aufgebaut, aber das Grundstück dahinter ist unbebaut. Die Nachbarn haben teilweise ihre Häuser neu gebaut oder renoviert und andere sind noch im Zustand von 2005. Gespenstisch!
Schlimmer ist es noch in der Gegend von Florida/St.Maurice/Clairborne/
Deslonde. Das war wohl eh schon keine "gute" Wohngegend, aber jetzt hat man des Gefühl da könne NIEMAND leben. Pusteblume: an allen Ecken sieht man ein kleines Häuschen wieder bewohnt und zwischendrin ist alles verwüstet. Dabei haben sie ja schon das schlimmste weggeräumt oder abgerissen. Unglaublich!
Auf dem Rückweg in die Stadt lies uns Steffen in der Nähe des Zoo an einer der Straßenbahnhaltestellen raus und wir fuhren mit dieser netten Bahn (St.Charles Streetcar) durch den Garden District zurück. Dabei fährt man die St. Charles Ave. von immergrünen Eichen (Quercus virginiana) beschattet entlang. Hier sind die Bäume mit bunten Ketten behängt. Diese werden an Karneval (Mardi gras) geworfen und einige bleiben da oben!
Steffen besichtigte mit Marlon dann das Insecterium. In dem Cafe sind dort lebendige Spinnen und sonstige Viecher in die Tischplatte eingelassen!
Stefanie zog mit dem Rest durch die Gassen, bewunderten Straßenkünstler, erwarben Mitbringsel und Fudge (pappig-süße, köstliche Schokolade) und besuchten die Louis Armstrong Figur in seinem Park. Er wurde hier 1901 geboren. Später trafen wir uns alle in der lauten Bourbon Street wieder und erwarben Eis. In einer der Gassen im French Quarter stießen wir auf eine Kneipe, die auf dem Bürgersteig auf einer Gasflamme in einem riesigen Topf Shrimps kochten. Erst kochten sie mit Unmengen von Zutaten einen scharfen Sud und da kamen die Viecher rein. Am Ende wurde die Soße in den Rinnstein gekippt und der Inhalt kam innen in ein Plastikkinderplantschbecken. Das Volk stellte sich mit irgendwelchen Behältern in die Schlange und der Wirt schaufelte einem eine irre Portion dahinein. Wir kamen etwas spät und so bekamen wir nur einen Pappkarton mit Zeitung ausgelegt als Geschirrersatz. Heinz, Steffen und Marlon genossen es, obwohl es sauscharf war (ich bin allergisch und die andern beiden Helden wollten noch nicht mal probieren-typisch!). Die Kneipe war recht dunkel und laut und NIEMAND war nicht tätowiert. Trixi wollte im Klo ALLE Sprüche an den Wänden vorgelesen bekommen. Damit hätte ich aber Stunden zu tun gehabt und die meisten waren nicht für ihr Alter gedacht! Sie servierten von sich aus den Kindern Sprite und ein paar Gummibärchen und am Ende mussten wir NIX für´s Essen zahlen. Klasse! Später kehrten wir aber noch zu einem ordentlichen Abendessen in ein gepflegtes Restaurant ein. Steffen und Heinz zogen dann noch weiter zur Jazzmusik in der Preservation Hall.

6. April, Montag
Abreise aus New Orleans. Wir saßen schon vor 9 im Auto.
Der erste Stopp war an einer Autobahnausfahrt zum Frühstück. Steffen, Heinz und Marlon gingen zu McDonald und Trixi, Lauri und ich bevorzugten Subways. Beides schlecht, aber die Kinder sind zufrieden, es geht schnell und der Kaffee von McD ist OK.
dann stoppten wir beim "Houmas House". Eine tolle Villa mit klasse Garten.
Baton Rouge sahen wir nur im Vorbeifahren vom Auto aus.
Im historischen Städtchen St. Francisville machten wir die furchtbare Entdeckung, dass wir Schnuffel im Hotelbett in New Orleans vergessen haben! Steffen konnte zum Glück telefonisch klären, dass sie ihn sicher stellen und mit der Post heim schicken. Jipieh! Trixi konnte auch davon überzeugt werden, dass es ihm Spaß macht durch die halbe USA im Päckchen unterwegs zu sein und dass sie sicher auch 1 Woche ohne ihn einschlafen kann. Ich war mir da ja nicht sooo sicher, aber erstaunlicherweise ging es gut. Allerdings fragte sie täglich, wann wir denn wieder zu Hause seien! In diesem St. Francisville ist die Zeit stehen geblieben und man kommt sich vor wie der erste Touri, aber dann gibt´s einen riesigen Geschenke-, Schnick-Schnack-, Spielzeugladen im Ort, der richtig schön ist. Komisch!
Endziel für heute war Natchez, Mississippi, 170mi (x1,6= 272km) nordwestlich von New Orleans am steilen Mississippi Ostufer. Hier gibt´s wieder haufenweise schöne, alte Häuser. Unten am Wasser gibt´s einige renovierte Kneipen, Restaurants, die Mark Twain als "Sodom of the Mississippi" bezeichnete. Sie dienten 1980 als Kulisse für "Huckleberry Finn". Dort speisten wir den hiesigen Catfish und bewunderten den Sonnenuntergang über dem Mississippi.

7. April, Dienstag
Diesmal war das Frühstück inbegriffen, aber wir mussten uns sputen, da es Punkt 9 abgetragen wurde!
75mi weiter nördlich besichtigten wir mit dem Auto die Bürgerkriegs-Schlachtfelder (1863) in Vicksburg und zu Fuß die USS Cairo, ein restauriertes Dampfkanonenboot, das speziell für den Einsatz auf den flachen Flüssen des Südens konstruiert worden war.
Die Weiterfahrt war langweilig. In der Gegend wollt ich nicht wohnen.
Pünktlich um 5:00pm standen wir im alterwürdigen Peabody Hotel, Memphis, Tennessee. Seit 1930 latschen dann die Peabody Ducks (5 gewöhnliche Hausenten) aus dem Brunnen im Foyer über einen roten Teppich zum Fahrstuhl und fahren auf´s Dach, wo sie in einem chicen Entenhaus übernachten und am nächsten Tag um 11 wieder runterkommen. Nach 3 Monaten werden die Enten ausgetauscht und es dauert immer nur wenige Tage bis sie sich an den Rhythmus gewöhnt haben. Es war dort übrigens die Hölle los. Deshalb also war auch keiner während der letzten 4 Stunden Autofahrt zu sehen!
Es war kalt in Memphis und auf der sagenumwobenen "Beale Street" war wenig los. Wir gingen im "Rendezvous" Charcoal-Broiled Pork Ribs essen. Der Name von dem Restaurant ist völlig panne, aber die Ribs sind stadtbekannt und die Atmosphäre klasse!

8. April, Mittwoch
Elvis! Frühstück gab´s wieder im Hotel und das war richtig gut. Man konnte sich selber Waffeln backen, was unsere Kinder natürlich auch ausführlichst taten! Dann ging´s raus zu Graceland. Dort machten wir die Tour durch sein Haus mit Pool, Racquetball Hall, Grabstätte, Pferdeweiden, Spielplatz für Lisa Marie...mit und dann noch durch viele Museumshallen mit all seinen Klamotten, Schallplatten, Autos, Flugzeugen, Motorrädern, Privatgegenständen, Kinofilmen...Natürlich kann man auch sein Lieblingssandwich "Fried Peanut Butter & Banana" dort verköstigen! Wir waren alle schwer beeindruckt und man bekommt ein bissl ein Gefühl für die Zeit damals!
Weiter ging´s zum "Lorraine Motel". Auf dessen Balkon wurde am 4. April 1968 Martin Luther King Jr. erschossen. Heute ist das gesamte Motel ein Museum (National Civil Rights Museum).
Der Mississippi ist Staatsgrenze. Somit mussten wir einmal drüber fahren und können jetzt sagen, dass wir auch in Arkansas waren! Beeindruckt? Die Hauptstadt ist Little Rock. Der Name Arkansas rührt von der französischen Aussprache des indianischen Wortes der Quapaw her, das sinngemäß Land der flussabwärts gelegenen Menschen bedeutete. Die offizielle Aussprache [ˈɑɹkənsɔː] (wie englisch are-can-saw) wurde 1881 durch einen Beschluss des Bundesstaats festgelegt. Also, NIEMALS das "S" am Ende aussprechen! Und das mittlere "A" als eine Art "Ö". Sonst gibt´s üüüberhaupt nichts über diesen Staat zu berichten. Stinklangweilig.
Unsere Kinder wollten zum Mud Island River Park, eine Insel im Fluß, auf der der Gesamtverlauf des Mississsippi in Klein nachgebaut wurde und am Ende befindet sich ein Schwimmteich. Wir konnten das Ganze vom Hotelzimmer sehen und wunderten uns, warum da um 3:00pm niemand rumlief. Das Wetter war nämlich gut! Die website berichtete uns, dass die erst am folgenden Samstag öffnen. Große Enttäuschung. So sollte halt der hoteleigene Pool herhalten, aber auch der macht erst im Mai auf! Noch größere Enttäuschung. OK, jetzt musste was kindgerechtes her! Und dann stellte sich heraus, dass der Memphis Zoo einer der schönsten der USA sein soll und nicht zuuu weit weg ist und offen hat! So verbrachten wir also den restlichen Tag dort. Auch gut.
Abends gab´s nochmal die selben (oder gleichen?) Ribs wie am Vortag- Lecker!

9. April, Donnerstag
Nach dem Hotelfrühstück und der Mitnahme von einigen bagels und Äpfeln als Wegzehrung (wir konnten ja NIE an nem Supermarkt halten...) fuhren wir 4 Stunden nach Huntsville, Alabama. Das Space and Rocket Center war hier unser Ziel. Es präsentiert in der weltweit größten Ausstellung zur Raumfahrt fast alle Raketen, Raumkapseln, Mondlandefähren und jede Art von der NASA verwendeten Ausrüstung im Original oder Nachbau, außerdem Simulatoren, Computeranimationen...Beeindruckend ist der Rocket Park mit allen wichtigen Raketentypen von der V2 bis zur gigantischen Saturn V. Steffen war kaum wieder raus zu kriegen! Und wir wollten mal das Städtchen sehen, wo Steffen oft für die Firma weilt. Dann ging´s aber weiter und oh Wunder! wir hielten bei nem Supermarkt. Hier erwarben wir Obst!!! und Allerlei, da wir die nächsten 2 Nächte in einem Chalet im Lake Guntersville State Park
bleiben wollten. Interessanterweise musste ich mich an der Kasse ausweisen, da ich Bier kaufen wollte und sie tippte mein Geburtsdatum in die Kasse!
Nach 40 Minuten erreichten wir unser Chalet (die Dinger heißen hier wirklich so!) auf dem Berg mit tollem Blick. Das gehörte zu einem wunderschönen Hotel mit Außenpool und Restaurant.

10. April, Karfreitag
Morgens haben wir mal unser Frühstück selbst gemacht und sind dann an den See runter (4 Minuten steil den Berg runter per Auto). Leider war es zu frisch zum Schwimmen, aber auf dem Steg konnte man toll spielen. Wir planten nachmittags zu angeln und erwarben alles dazu in einem "Anglerfachgeschäft" um die Ecke. Dann kam die Tornado-Warnung und wir begaben uns sicherheitshalber ins Hotel. Da saßen wir gemütlich in dicken Sesseln vor dem offenen Kamin (mit künstlichem Feuer!), tranken Kaffee, spielten Dame, beobachteten den Fernseher und parallel die Realität draußen vor den riesigen Panoramafenstern.
Die Jungs hatten echt Angst und Marlon fragte uns Löcher in den Bauch. In der Ferne über dem See konnte man übelsten Wolkenformationen erkennen, es schüttete, hagelte und im Fernseher sahen wir wie wir grad so verschont blieben! Um 5:00pm sollte auf der Terrasse eine Hochzeit statt finden und rechtzeitig hörte das Gestürme auf und sie konnten draußen alles richten. Die Brautjungfern haben mir echt leid getan, wie sie in ihren dünnen Kleidchen im kalten Wind standen. Unsere Kinder ergriffen bei Sturmabschwächung sofort die Gelegenheit in den unbeheizten pool zu springen.

11. April, Ostersamstag
Morgens sahen wir einige Bilder der Schäden im Fernseher und reisten dann weiter. Die selben Bilder haben wir nur ca. 10km weiter in Echt gesehen. Bitter! Ehemals große Bäume in ca. 3m Höhe einfach abgeknickt, Häuser völlig platt unter dicken Ästen und wenige Meter weiter alles in Ordnung.
Unser erstes Ziel war ein ungewöhnliches Kaufhaus: "Unclaimed Baggage Center" (in Scottsboro, Alabama. Hier wird alles verkauft, was an Flughäfen und in Flugzeugen liegen bleibt und nicht abgeholt wird! Es gab Koffer (natürlich!), Rucksäcke, Kleidung, Schuhe, Hüte, Bücher, Spielsachen, Elektrogeräte, Cameras, alles mögliche an Kosmetik und Parfüm, Schmuck. Alles gewaschen und schön aufgehängt. Wirkte nicht wie so ein oller, schmuddeliger Second-Hand-Shop. Dann gab es aber auch einen Reitsattel, Surfbrett, Zelte, Schlafsäcke, Fernseher, gerahmte Bilder, Fahrräder. Wie kommt das alle in die Flugzeuge dieser Welt???
Dann ging´s weiter nach Lynchburg, Tennessee zur Jack Daniel´s Whiskey Distillery. Die Strecke war idyllischst, so wie man es aus der Whiskey Werbung im Fernsehen kennt. Alles gemächlich und ruhig und überall ein nettes Bächlein und eine kurvige Straße führt durch die hügelige Landschaft mit vielen Kühen. Ein bissl wie im Elsaß. Allerdings stehen überall diese ärmlichen Fertighäuser, die man am Stück kauft und per LKW geliefert bekommt. Das gibt´s in Europa nicht! Ab und zu sieht man ein schönes, altes, renoviertes Herrenhaus.
Die Destillerie ist klasse. Ein tolles altes Gebäude. Wir machten eine sehr gute einstündige Führung durch die ganze Anlage mit und die Kinder hielten sich die Nase zu.
Jetzt lag vor uns nur noch die Fahrt nach Nashville von wo wir morgen Abend zurückfliegen.
Dort angekommen konnte Steffen Tickets für die Country-Radioshow auf der Bühne der Grand Ole Opry ergattern. Von 7:00-9:00pm hörten wir Jimmy Dickens, The Whites, Mike Snider, Jo Dee Messina, Mel Tillis, Jean Shepard, Rhonda Vincent, Marty Stuart, Connie Smith, Ricky Skaggs, Opry Square Dancers, Bill Anderson, Martina McBride, Vince Gill. Sicher sind diese Namen jedem ein Begriff und ihr beneidet uns alle um diese Vorstellung. Es war wirklich mal interessant sowas zu sehen und hören, aber nach 1,5 Stunden verließ ich mit den Kindern den Saal und Steffen und Heinz konnten ohne Quengeln weiterzuhören!
Dann kehrten wir noch zum Steak essen ein und sogar Heinz musste sich ausweisen als wir Bier bestellten. Die Bedienung wußte nix so recht mit dem deutschen Personalausweiß anzufangen und wir mussten ihr noch das Geburtsdatum zeigen! Beim zweiten Bier musste man ihn aber nicht nochmals vorlegen!

12. April, Ostersonntag
Nach dem Hotelfrühstück fuhren wir zum Parthenon. Hier befindet sich maßstabsgetreue Nachbildung des Parthenons von der Akropolis in Athen (aber nicht aus Marmor!). Sie wurde im Rahmen der „Tennessee Centennial and International Exposition“ (Weltausstellung anlässlich der hundertjährigen Unionszugehörigkeit von Tennessee) 1897 aus Gips, Holz und Backsteinen erstellt und in den 1920ern aus Beton erneuert. Eine kolossale Kopie des Standbilds der Athene wurde 1990 hinzugefügt. Dar Nashville Parthenon ist zudem mehrfarbig bemalt, um das ursprüngliche Erscheinungsbild des Originals nachzuahmen.
Dann ging es weiter zum "Belle Meade Mansion" ein Herrenhaus im Greek-Revival-Stil. Danach folgte der Botanische Garten mit der "Cheekwood Mansion", wo moderne Kunst ausgestellt wird. Dieses ganze Villenviertel ist ein Traum!
Zum Mittagessen waren wir in der Innenstadt, die uns nicht so vom Hocker riss, aber man konnte gut Billard spielen und ein Foto vom State Capitol machen. Das ist einer der eindrucksvollsten Regierungssitze der USA. Ein Bauwerk im Greek-Revival-Stil, das von 1845-59 errichtet wurde.
Wir hatten immer noch Zeit und fuhren noch zu "The Hermitage", ein Farmkomplex mit einst 170ha Baumwollfeldern (Sklaven!) und die Villa des 7. Präsidenten der USA, General Andrew Jackson (1828-37). Man kann das Herrenhaus, den Garten, die Felder, die Reste der Unterkünfte der Sklave besichtigen. Es gibt eine extra Audioführung für Kinder, die gut gemacht ist. Leider nicht auf Deutsch für Opa Heinz.
So, eigentlich hätten wir uns jetzt zum Flughafen aufmachen müssen, aber Dank der blackberry erfuhren wir, dass der Flug 1 Stunde Verspätung hat. So ließen wir uns Zeit. Irgendwann machten wir uns dann doch auf den Weg und im Endeffekt hatten wir 3 Stunden Verspätung und lagen endgültig um 2:30am zu Hause im Bett.